Unsere Manaslu Tour

compassion - Barmherzigkeit

goodness - Güte

greed - Habsucht

equanimity - Gleichmut

 

Grosser Bruder - ठुलोभाइbhā'i (dai)

Kleiner Bruder - सानोभाइbhā'i (ba i)

Grosse Schwester - ठुलोदिदी-didī

Kleine Schwester - सानीबहिनी- bahinī (baini)

 

 

21.Oktober

die Reise beginnt. Wir wurden von unserem Fahrer abgeholt. Wir rumpeln durch die Straßen von Kathmandu. Der Rücksitz ist feucht, stellenweise patschnass. Gott sei Dank hatte Juddha entschieden die Isomatte, die Ich mir als Yogamatte gekauft hatte, mit zu nehmen. Sie dient uns jetzt als Sitzauflage.

Wir fahren zur Immigration, um Migma zu treffen, der unsere Pässe hat.

Der Name unseres Fahrers ist Raju.

 

Sind um 20:30 in Sota Khola angekommen. Es ist stockdunkel und laut. Es war erschreckend gewesen, wie laut das Wasser rauschte. Bis ich begriff, dass es nicht regnet, sondern das Wasser, das vom Berg herunterfließt einen derartigen Lärm verursacht. 

Wir haben eine Cottage mit 2 Einzelbetten. Die Toilette entspricht dem Standard, den wir voraussichtlich die ganzen nächsten 2 - 3 Wochen zu erwarten haben. Die klassische Stehtoilette, die fürchterlich stinkt.

Ungefähr 1 Stunde vor unserer Ankunft bat ich um einen kurzen Stopp für ein schnelles „Pi“. Es war sehr dunkel gewesen. Ich tabbte in der Nähe des Autos herum, um einen Pinkelplatz zu finden. So mitten auf der Strasse wollte ich mich nicht in „Halbhocke“ präsentieren, also suchte ich neben dem Wagen nach einem Platz als ich in sekundenschnelle mit dem rechten Fuß bis weit über den Knöchel im Modder stand. Ich hatte echt Mühe den Fuß wieder heraus zu ziehen. Alles war voller Matsch. Juddha hat mir den Schuh dann ausgewaschen, um nicht die gesamte Rückbank zu versauen.

 

Das Abenteuer hat begonnen. Ich habe es noch nicht wirklich registriert. Es ging alles so schnell:

Von der Entscheidung diese Tour zu machen, den Flug gebucht zu haben, Schuhe eingekauft, die ich seither immer wieder versucht habe einzulaufen, Pläne gemacht ... und jetzt sind wir hier in Soti Khola, wo der Marsch beginnt mit Juddha unserem Guide und YB Shahi (Weibi gesprochen), meinem Porter. Raju, unser Fahrer ab Kathmandu hat uns professionell hierher gebracht. Die letzten 3 - 4 Stunden waren genauso wie in allen Reiseberichten beschrieben. Eine „Kutscher“-Fahrt über Stock und Stein mit einer möglichen Geschwindigkeit von maximal 20 km/h.

 

Eine Mail aus Namibia hat mich aus dem Konzept gebracht ... angeblich wurde für die Reservierung in der Sossus Dune Lodge im Januar 2020 zu viel bezahlt. Bis Ende November müsse ich das angehängte Formular ausgefüllt und zurück geschickt haben. Wie soll das gehen im Hier und Jetzt? Ohne Internet, ohne die Möglichkeit nachzuprüfen wie es dazu gekommen sei ... Ende November werde cih mich inmitten der Berge des Himalaya befinden.

 

Ich liege in meinem Schlafsack auf einer Pritsche. Das Wasserrauschen ist unglaublich laut. Ich versuche herauszufinden wie es mir geht, was ich fühle ... die Autofahrt war anstrengend und doch habe ich es geschafft komplett los zu lassen, mich in Kontemplation zu versenken. Ich würde gerne schlafen, um morgen früh mich ausgeschlafen zu fühlen. Es wird ein anstrengender Tag werden von einer 4 – 6 stündigen Wanderung. Ich werde noch ein bisschen im Buch von Andreas Altmann lesen ...

 

22.Oktober

zweiter Tag unserer Tour ab Kathmandu.

Erster Tag trekking von Soti Khola nach Machhakhola (860 m)

 

Würmer auf dem Weg, die sich krümmen und winden. Getreten von den zahlreichen Trekkingtouristen, zu denen auch wir zählen.

Würde jemand aus dem All uns beobachtewn, würden wir nicht auch diesemn Bild gleichen? Geschöpfe, die sich krümmen und winden und dabei auf der Stelle treten. So zumiondest aus dem Blickwinkel des Ausserirdischen im All ...

 

Ein Dialog mit Juddha als wir  Porter passierten, die am Wegesrand pausierten:

Ich: „sie tragen ziemlich viel“ Juddha: „Sie sind glücklich. Viele Trekker kommen hierher, weil sie nicht glücklich sind“. Wir kommen an eionem einzelnen Porter vorbei, der am Wegesrand eine Pause einlegt. Ich: „er sieht aber nicht glücklich aus“. Juddha:“Aber, wenn er angekommen sein wird ist er glücklich“

Im Leben geht es darum glücklich zu sein.

 

Die letzte Stunde bis Machhakhola ist eine Herausforderung. Der linke Oberschenkel, besser gesagt die Leiste schmerzt hölisch. Ich laufe und konzentriere mich auf meine Atmung. Ich versuche vom Zwerchfell aus einzuatmen und den Atem über die Lunge bis hoch zum Kopf zu lenken und stelle mir vor, wie sich der Atem auch bis hinunter in die Beine ausbreitet. Kurz bevor wir aus Berlin aufgebrochen sind, hat mich mein Schwiegersohn auf die Atemtechnik von Wim Hof aufmerksam gemacht. Wim ist ein Leistungssportler aus Skandinavien, der berühmt dafür ist über fast eine Stunde im Eiswasser stehen zu können, ohne Erfrierungen.

Wieder eine neue Technik, eine neue „Lebensphilosophie“.

Mit wieviel „Überlebensphilosophien“ bin ich seit meinem Unfall konfrontiert worden?

 

Als ich im Krankenhaus in Verona lag, hat mir Susie eine Mail geschickt mit dem buddhistischen Mantra „Nam Myoho Renge Kyo“

 

Dieses Mantra hat mich wochenlang begleitet hatte. 8 Wochen später in der Rehaklinik in Hoppegarten hatte mir Armin Harich eine Mail geschickt und mich gefragt, ob ich die Heilmethode von Clemens Kubich kennen würde. Einige Zeit hatte ich mich damit beschäftigt. Einmal sogar mit ihm telefoniert. Einige Zeit hatte ich mich mit dieser Methode beschäftigt. Mir ein sogenanntes anderes Drehbuch geschrieben. Den Unfall selbst konnte ich damit nicht umschreiben. 

So ging es weiter.

 

Ich bin eine Suchende? Wonach? Als der Schmerz noch sehr präsent in meinem Bewußtsein war, war ich offen und bereit für alles, was Heilung versprach. Auch ich verfiel dem Aberglauben, dass es eine Methode geben muss, die schnellstmöglich Heilung verspricht. Für mich bedeutete das, baldmöglichst nicht mehr diese Schmerzen im linken Bein, hauptsächlich im Fussgelenk, fühlen zu müssen.

 

Ich weiß natürlich, dass die einzige Möglichkeit diesem „Jammertal“ zu entfliehen in mir selbst wohnt. Jetzt bin ich erstmal hier in Nepal auf dem Weg den Manaslu zu umrunden. 

 

Heute morgen bin ich sehr erfrischt aufgewacht und konnte endlich meine Umgebung wahr nehmen. Wir befanden uns in einem engen Tal. Auf der einen Seite ragt die steile Bösching nach oben, hinter den Hütten rauscht ein reisender Strom, der von den Bergen herunter nach Süden fließt. Gleich gegenüber wieder eine steile Böschung.

 

Unser Weg führte uns heute den ganzen Tag lang an diesem Strom entlang bis nach Machhakhola. Wir werden bis kurz vor dem Pass diesem Fluß folgen, der irgendwo in den hohen Bergen entspringt, dort wo die Götter des Himalayas wohnen. Ich glaube, dass es diese Götter gibt.

 

23. Oktober

9 Stunden bis nach Jagat auf 1300 m ASL mit 1 - 1,5 Stunde Mittagspause in Dhoban

Ab Tatopani haben wir die „Autobahn“ verlassen und bewanderten hochalpine Wege. Es ging über Stock und Stein. Die Landschaft ist atemberauschend schön. Wir werden begleitet vom Rauschen des Flusses, der uns ein ständiger Begleiter ist, mal linker Hand, mal rechter Hand, jenachdem, ob wir eine der hier typischen Hängebrücken überqueren. (Budhi Gandaki River)

Ab Yaru verbreitete sich die Schlucht zu einem breiten Tal, das nach der langen Wanderung durch subtropische Vegetation von karger Schönheit war. ...Kieselsteine...Kurz vor Yaru kämpfte ich mit dem Bedürfnis einfach stehen zu bleiben, mich nieder zu lassen und keinen Schritt mehr weiter zu gehen.

Während der Mittagspause - Schmerztablette

Die letzte Stunde bis Jagat in Meditation VdA

 

24.Oktober

8 Stunden waren wir heute unterwegs. Jetzt sind wir in einem netten kleinen Dörfchen angekommen. Wir sind die einzigen Trekkinggäste. 

Wir sind heute durchwegs auf „klassischen“ Wanderwegen gelaufen. Einmal links, dann wieder rechts des Flusses. 

Ich bin erschöpft. Ansonsten passt alles perfekt. Wir haben immenses Glück mit dem Wetter. Stahlblauer Himmel, Sonnenschein, ab und an eine angenehm kühle Brise.

Je höher wir steigen umso kräftiger weht der Wind.

Gestern Abend bin ich gleich nach dem Lunch (Gebratene Nudeln mit Gemüse - Chowmein) zu Bett. Es dürfte so gegen halb sieben / sieben Uhr gewesen sein. Ich wollte noch ein bisschen lesen, habe aber kurz die Augen geschlossen und bin sofort eingeschlafen. Um 21:00 Uhr hat mein Wecker den Gong geschlagen, um mich daran zu erinnern die Medikamente zu nehmen. Ich habe den Wecker abgeschaltet und einfach weiter geschlafen.

Um 22:30 bin ich aufgewacht. Gott sei Dank habe ich registriert, dass ich noch die Abenddosis Pregabalin einnehmen muss.

03:00 morgens Wim Hof Atemtechnik

Dr Dispenzas geführte Meditation „Blessing Energy Centers“

Zweifel an dieser Methode. Wie soll sich mein Leben ändern, meine Zukunft sich gestalten in einer Weise, die für mich stimmig ist ohne, dass ich selbst etwas ändere, etwas dafür tue, mache ...?

6:30 Qui Gong 7:00 Uhr Frühstück – Nudelsuppe (Altmann S. 140: „.... m)

 

Ab Jakat laufen wir im Strom der Trekker. Es dauert bis sich die Menge der Trekker verteilt hat.

 

Wir übernachten in Nyak Phedi (1602Mittagessen in Ekle Bhatti 

Nach Jagat sahen wir in der Ferne den schneebedeckten Shringi Himal (7165 m)

Himal = Mountain

Überall Marihuana Felder

 

25. Oktober

Wir sind bis Deng gelaufen. Um 07:08 los um 16:28 in Deng angekommen. keine weiteren Trekker weit und breit. Heute ging es auffallend oft runter bis fast zum Fluss und dann steil hoch. Deshalb wird der Manaslu Trek als anspruchsvoller als der Annapurna–Trek beschrieben.

Für jemandem mit Knieproblemen ist der Manaslu Trek eine große Herausforderung. Michaels Knieproblem, mit dem er seit Monaten zu kämpfen hat, hat er offensichtlich gut im Griff. Ebenso seine Rückenschmerzen (Iliosacralgelenk). Ich habe ihm heute von der Wim Hof Atem-Methode erzählt. Ich wende diese morgens vor dem Aufstehen an und, wenn ich während des Laufens spüre, dass sich irgendwo im Körper Schwierigkeiten anbahnen, konzentriere ich mich auf meine Atmung vom Zwerchfell aus (Bauchatmung) und versuche tief wie möglich in den Körper zu atmen, möglichst an diese Stelle, die zwickt und zwackt.

 

Ich befürchte, dass sich das Wetter ändern könnte, es sind heute viele hohe Wolken aus Westen aufgezogen und der Wind in der Höhe ist immens stark. Wir werden sehen ...

 

Es ging also stetig ab und auf. Das Teehaus sieht nett aus. Seit heute morgen kämpfe ich mit leichten Schmerzen im Rachen. Ich trinke Ginger-Lemon Tee in der Hoffnung diese Anzeichen einer etwaigen Erkältung so in den Griff zu bekommen. Die Landschaft ist nach wie vor atemberaubend schön.

 

26./27. Oktober

Mörderische zwei Tagestour zur Serang Gomba. Dieses Buddhistische Kloster liegt auf knapp über 3000 m. Acht Stunden hieß es wird die Tour dauern. Es wurde ein Pferd für mich gemietet und Ringin Dorsche Lama, der Besitzer des Teehauses hier in Gap wurde als Guide engagiert.

Dass wir auf der Tour mindestens vier Mal, eher waren es fünf Mal, 500 m nach unten und 500 m wieder nach oben steigen mussten, hatte uns niemand gesagt. War auch besser so. Vielleicht hätten wir dieses Abenteuer verweigert. 

 

Der Wettergott ist uns immer noch wohl gesonnen. Das Wetter ist phänomenal, so dass wir ständig einen atemberaubenden Blick über die schneebedeckten Bergriesen haben, die die Grenze nach China säumen. Die Klosteranlage ist unerwartet riesig. Es leben dort mindestens 300 Menschen. Es gibt eine große Klosterschule und viele Gebäude, die von Mönchen, weiblich und männlich bewohnt werden.

 

Abendessen am offenen Feuer mit einigen weblichen Mönchen. Eine Frau wohnt seit 20 Jahren dort. Mit 10 jahren ist sie ins Kloster gekommen.

 

Um 5 Uhr die Weckglocke, um 6 Uhr für die Einwohner die Glocke zum Frühstück, um 7 Uhr Gebet in der Gamba. Von einem der wiedergeborenen Lamas gesegnet worden.

 

Dola, dola, mitti. mitti = runter runter hoch, hoch ...

 

Auf dem Pferd nur nach oben, runter ging nicht ... hatte meine Medikation in T.J. Rucksack. Er und Michael sind vor gelaufen, gegen 13 Uhr haben wir sie endlich eingeholt auf einem „Pass“. Dort haben wir auch Fahnen aufgehängt.

 

Vier Mal habe ich mit der Hand in Brennesseln gefasst, beim Abstützen. Immer die Rechte. Brennt höllisch. Schmerzmittel habe ich bisher eine pro Tag genommen. Keine Ahnung, ob dies wirklich nötig war. Ich weiß nicht wie ich mich ohne gefühlt hätte. 

 

Bisher hat meine Glocke im Handy immer um 4:30 geschlagen. Ich habe die Atemübung von Wim Hof vor dem Aufstehen gemacht.

 

Heute morgen die 5 Tibeter. Die Tage davor kurz vor Sonnenaufgang Qui Gong. Gestern und den Tag davor hatte ich vor dem Aufstehen meditiert. Einmal die Meditation „Vergegenwärtigung des Atems“ und Tags darauf „Metta Bhavana“

 

Es ist schwierig für mich alles zu notieren, was mir tagsüber

so im Kopf herum ging. Ich bin erschöpft und totmüde. Ich muss schlafen gehen ...

 

 

28.Oktober

Von Ghap bis nach Shyo, ca 1 Stunde bis nach Lho. Wir sind wieder 9 Stunden unterwegs gewesen, also 8 Stunden „Marsch”.

Bis nach  Namrung ging es im wahrsten Sinn des Wortes über Stock und Stein. Ca 600 Höhenmeter haben wir überwunden, oft über „Never ending steps“.

Im Ortseingang von Namrung gibt es eine German Bakery. Der Verkaufsstand bot von gedecktem Apfelkuchen bis zu Schnecken alles, sogar leckeren Cappuccino.

Die Anlage sah sehr einladend aus. High Class Hotel. Die Toilette wäre schon Beweggrund genug dort zu bleiben. Natürlich eine Sitzschüssel. Aber es war erst 12:30.

Ich hätte genug Beschäftigung um mir die Zeit zu vertreiben. Seit gestern hätte ich gerne die Gelegenheit für eine heisse Dusche. 

Dann schreiben, schreiben...

Wann soll ich all diese Eindrücke und Erlebnisse niederschreiben. Bisher hatte ich am Abend nur die Chance Stichpunkte zu notieren.

Auch jetzt bin ich todmüde und geschafft.

Wir sind in einer Bretterbude von Hotel gestrandet für diese Nacht.

Vor Lho nette Unterkunft wo ich mir traditionell gewebtes tibetisches Bange kaufte für 9000 Rupies (72.- €)

Daschidalee

 

Chorten- Steinmauer, die man links passieren muss.

Die Buddhisten umrunden diese bis maximal neun Mal und beten „Mani Batme Ohm“

 

YB (wai bi) shahi 

 

Rimboshe (Rimpoche)?= King of the Gumba) leben in Shukti

 

Ani = weibliche Mönche

Daua = männliche Mönche

Lamas dürfen heiraten

 

Rängen dorje lama 

 

Wir sitzen am Feuer in der Küche. Es ist kalt draußen, aber ein wahnsinniger Sternenhimmel. Der Manaslu liegt direkt vor uns. Morgen früh müssten wir direkt auf ihn zulaufen. 

Ich habe die Zeit verloren. Vor wenigen Minuten haben wir darüber gesprochen was für ein Wochentag eigentlich ist. Ich dachte heute, es könne vielleicht Sonntag sein. Aber wir haben bereits Montag und sind ab Kathmandu seit 8 Tagen unterwegs. So schnell wollte ich den Circuit gar nicht laufen. Aber stattdessen sind wir fast jeden Tag 8 Stunden gelaufen. Immer im Schnitt um die 35.000 Schritte. Aber bisher habe ich immer Zeit gefunden zu meditieren, die Atemtechnik von Wim Hof, Qui Gong und die 5 Tibeter zu machen. Nicht immer unbedingt alles an einem Tag. Die Atemübung von W. Hof habe ich jeden Morgen im Bett gemacht. Je höher wir kommen umso kürzer wird die Zeit den Atem anzuhalten nach der Ausatmung und auch nach dem Einatmen.

 

29.Oktober

Wir sind in Shyala. (3520 m). Die schneebedeckten Berge umgeben uns fast 360 Grad. Es ist berauschend. Die Sonne strahlt.

Es ist erst Mittagszeit, aber wir legen Pause ein und bleiben heute hier. Morgen gehen wir weiter bis Samagaun und legen noch einmal einen halben Resttag ein.

 

30. Oktober

Wir sind in Samagaun. Um 07:30 sind wir aus Shyala los gelaufen und nach gut 1 Stunde 45 Minuten hier in Samagaun angekommen. Nach unserer Karte ist Samagaun gerade mal 10 m höher als Shyala (3530 m). Heute fiel es mir sehr schwer bergauf zu gehen. Ich dachte, kaum Luft zu bekommen. Aber die Sonne schien und wärmte. In dieser Höhe ist es empfindlich kalt. Michael und ich stellen die Betten zusammen, sobald wir ein Zimmer mit Einzelbetten bekommen, um uns aneinander zu kuscheln und uns gegenseitig zu wärmen. 

Heute morgen vor Morgendämmerung habe ich mich auf die Dachveranda in Samagaun mit meiner Matte und der Bettdecke gesetzt und meditiert. Der Himmel war sternenklar und die Umrisse der Berge waren erkennbar.

Morgens eine Nudelsuppe mit Gemüse zu essen hat sich bisher bewährt. 

Bevor man nach Sanagaun kommt läuft man über eine Hochebene voller Yaks, die so wie wir die Sonne genießen oder sich an der grünen Wiese laben.

Gleich am Eingang des Dorfes steht eine große Schule. Zwei Schulmädels begegneten uns. Ich begrüßte sie mit dem hier üblichen Gruß: Tasedholya (gesprochen: Teschidole).

Eines der beiden konterte sofort. „No Tasedholya„... so begann eine kleine Konversation zwischen uns. 

Weiter in Richtung Dorfmitte wurden einige Trekkers von kleinen Kids umringt. Keine Ahnung, ob diese den Kids was mitgebracht hatten ... alle hatten Zahnbürsten im Mund. Ich registrierte einen Kindergarten. 

 

Wir sind im Manaslu Hotel untergebracht.

Wir stellten unser Gepäck ab und machten uns auf den Weg zu einem ca 1,5 Std Fußweg entfernten Eissee auf 3570 m.

Der Weg dorthin war sehr mühsam für mich gewesen. Mein linker Fuß zickte erheblich. Er fühlte sich wie ein Klumpen an. Und auch mit der Atmung hatte ich weiterhin Schwierigkeiten. Dann der Eissee. Tiefgrünbläuliches Wasser. Ein wunderschön gelegener See. Wir hatten sogar die Möglichkeit mit zu erleben wie eine Schneelawine ab ging. 

Beim Rückweg zum Dorf ging es mir schon wesentlich besser. Jetzt sitzen wir in einer „Stube“, in der sich alle Trekker tummeln, um der Kälte zu entfliehen, die draußen herrscht. Der Himmel ist zwischenzeitlich wolkenverhangen und die Luft riecht nach Schnee. 

Es ist empfindlich kalt. Wie wir den Nachmittag noch verbirngen werden, wird sich zeigen ... eine willkommene Beschäftigung ist immer wieder das Studium der Karte, die Michael und ich mitgebracht haben.

Morgen ist geplant bis nach Samdo zu laufen auf 3860 m.

 

31. Oktober

Wir sind in Samdo, der vorletzten Station vor dem Pass. 

Nicht ganz 4 Std sind wir von Samagaun hierher gewandert durch ein breites Tal. Der steilste Anstieg war der kurz vor Samdo. 

Fast eine Stunde lang haben wir auf einer der ersten sonnenbeschienenen Flächen Rast gemacht. Juddha hatte mir die Matte ausgerollt. So konnte ich Ei paar Übungen machen.

Morgen ist es noch dunkel wenn ich aufstehe und kalt. 

Ich habe eingemummelt im Schlafsack und komplett angezogen im Dauni mit Blick zum Manaslu meditiert. 

Dann war auch schon wieder Frühstückszeit.

Michael und ich sitzen in Samdo im kalten Dinningroom. 

Wir haben gleich nach dem Mittagessen einen kleinen Ausflug erst durch das Dorf und dann am Hang hinter dem Dorf gemacht.

Ich habe leichte Kopfschmerzen. 

Es wird jetzt Ernst.

Morgen laufen wir bis nach Daramsala auf 4480m.

Um 03:00 werden wir aufbrechen zum Pass auf 5220 m

Was bedeutet es den Pass zu überwinden?

 

 

01. November

Von Samdo nach Dharamshala

Juddha wollte ein Pferd für mich mieten für den Aufstieg von Dharamshala zum La Larkia Pass (5220 m). 1000 Höhenmeter an einem Tag und dann bis nach Bimtang auf 3720 m. 1600 Höhenmeter Abstieg udn dazwischen, wie üblich hoch und runter (mitti, mitti, dala, dala).

Er hätte gerne ein Pferd ab Saragaun von einem Freund gemietet. Aber es dürfen nur Pferde ab Samdo zum Pass gemietet werden.

Uns ist immer noch nicht klar, ob es wirklich ein Pferd war oder eine Muli oder eine Mischung ... ich wedrde noch mal nachhaken.

Ich war nicht sicher, ob ich diese Idee ein Pferd zu mieten gut finde. Aber Michaerls Argumnentation hat mich überzeugt: „es macht keinen Sinn, dass ich mich zum Pass hocharbeite, um dann völlig übermüdet den Abstieg von über 1600 Höhenmeter anzutreten udn mich vielleicht sogar noch zu verletzen.“

Das hat mich überzeugt und der heuitige Auf - und Abstieg hast das bestätigt.

 

Aber erst mal noch mal zurück zum gestrigen Tag. Ich bin also die meiste Strecke nach Dharamshala hoch geritten. Mein Guide Lakpa hat mir eine nettes Kompliment gemacht, nachdem er mich gefragt hatte wie alt ich sei und ich ihm, „fast“ die Wahrheit gesagt hatte. Nun, ich habe ein Jahr weggeschummelt. Er meinte nur:“you look much younger“. Lakpa sprach sehr gut Englisch. Er ist 26 Jahre alt und hat 3 Pferde. Sein Pferd Sakpa, das mich zunächst nach Dharamshala brachte und heute, am 02. November hoch zum Pass, ist 8 Jahre alt und, wie alle Mulis, Pferde, oder was auch immer für eine Rasse es ist, gewohnt schwere Lasten zu transportieren.

 

Wir sind um die Mittagszeit in Dharamshala angekommen bei strahlendem Sonnenschein und mit der Bergkulisse, die Nepal hier im Himalaya zu bieten hat. Zuerst sollten wir in einem Haus untergebracht werden, das vier Matratzen bot, die wir mit zwei Frauen teilen sollten. Dann fragte mich Juddha, ob wir lieber ein Zelt beziehen würden. Dieses war bereits reserviert, aber endlich, nach wenigen Minuten, konnten wir ein Zweimann-Zelt beziehen mit zwei extra Bettdecken. Nach dem Mittagessen (wie üblich: Noodlesoup with veg and garlic).

500 m hoch gelaufen, um sich an die Höhe zu gewöhnen.

Totmüde in der Dinning-Hall rumgehangen bis endlich das Abendessen kam; Noodlesoup with veg and garlicund zum ersten Mal Frühlingsrollen, die lecker geschmeckt hatten.

Die Türschließgeschichte in der Dinning Hall ... die unterschiedlichen Reaktionen der Eintretenden ... die Wut, mit der die Amerikanerin die Tür jedesmal zu schlug... wieder  Andere, die das „Malheur“ behutsam angingen ... diese Geschichte lohnt sich noch zu erzählen. Aber auch jetzt wieder habe ich glamme Finger.

 

2. November

Um 3 Uhr hat der Gong geschlagen. Affenkälte ... Sternenhimmel, auf dem Pferd, nepalesische Musik ... Teehaus ... Eisfüsse ... das Pferd hat mich hochgetragen. Abstieg über Geröll. 

Alles in allem waren wir 10 Stunden unterwegs gewesen, 8 Stunden gelaufen. 

Gedanken gingen mir durch den Kopf wie: „was tue ich hier eigentlich? Warum tue ich mir das an?“ Die eisige Kälte hatte Überhand. Die Schönheit war ich kaum fähig wahr zu nehmen, geschweige denn zu genießen. Jetzt, im Nachhinein drang es in mein Bewußtsein wie überwältigend es war inmitten dieser Schönheit der schneebedeckten Berge sich zu befinden. 

 

Warum beim Halbschlaf dieses Phänomen in über 4000 m keine Luft mehr zu bekommen, ersticken zu müssen, wenn ich mich nicht sofort bewege? Was geschieht im Körper, wenn er zu wenig Sauerstoff zu bekommen scheint, es nicht gewohnt ist mit weniger Sauerstoff auszukommen?

Auf dem Wg nach Bimtang Gespräche mit Juddha über nepalesische Gepflogenheiten und Wünsche von einigen nepalesischen Männern mehrere Frauen zu haben. 

Besitzer des Tibet Twin ´s Hotel in Samdo, der sich bei einem Besuch in Tibet beim Tanz verausgabt hat und sich das Fußgelenk verletzt hatte. Vielleicht sogar gebrochen?

Die 5 Finger Theorie ... hat ein nepalesisches Bergdorf eine Gemeinschaft (community)?

 

3. November

Wir sind in Tilche (2300 m). Gestern haben wir den Larke Pass (5220 m ) überquert.

Heute mussten wir noch einmal 1500 Höhenmeter von Bimtang nach unten steigen. Entsprechend sind wir ziemlich geschlaucht. Tilche ist ein nettes verwinkeltes Städtchen. Wir sind in einer netten Unterkunft. Im Hotel Napa Valley. Die Dusche ist super. Funktioniert mit einem Wasserstrahl aus dem Duschkopf, der heiß ist.

Ich hatte gehofft, dass das Internet hier funktioniert und ich wenigstens posten kann, dass wir wohl behalten wieder auf dem Weg nach Pokhara sind. Gestern hatten wir den Pass überquert. Aber ich habe inzwischen jegliches Zeitgefühl verloren.

Um 1 Uhr bin ich heute morgen aufgewacht und konnte lange nicht wieder einschlafen. Als dann um 5 Uhr der Gong schlug war ich sehr müde.

Auf über 3000 m hat die Atemtechnik von W. Hof noch nicht funktioniert. Ich konnte maximal 10 sec nach dem Ausatmen ausharren, um erneut einzuatmen. Ebenso nach dem Einatmen ... nach wenigen Sekunden musste ich ausatmen. Ansonsten hatte ich das Gefühl ersticken zu müssen.

Beim Meditieren sind meine Gedanken auf Wanderschaft gegangen. 

Jetzt sitzen wir hier im besagten Hotel in der Dinning Hall und kauen Yakfleisch. Es hat eine Konsistenz von Rindfleich und ist scharf eingelegt.

Ich brauche Singa = Zahnstocher.

Wir trinken nepalesischen Wein. Steigt ziemlich schnell zu Kopf nach den vielen Tagen körperlicher Anstrengung, die mich an meine Grenzen gebracht hat.